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Wie "X" mit Hatespeech umgeht

Original-Beitrag auf Instagram

  • Was ist los bei Twitter? Wie die Kommunikationsplattform X (ehemals: Twitter) mit Hatespeech umgeht
  • „Der Vogel ist befreit", twitterte Elon Musk Ende Oktober 2022 nach seiner Übernahme von X (damals: Twitter) als Anspielung auf das alte Logo des Kurznachrichtendienstes. Was das bedeuten könnte, zeigte sich schon wenige Stunden nach finalem Abschluss des Deals: In den ersten 12 Stunden danach stieg die Nutzung des N-Wortes um 500% an. Auch antisemitische und queerfeindliche Hetze nahm zu.  -> Insgesamt kam es spürbar zu mehr Hatespeech.
  • Musk und seine „Generalamnestie“  Nach der Übernahme kündigte Musk an, gesperrte User*innen in großer Zahl wieder zuzulassen. Unter ihnen sind der ehemalige US-Präsident Donald Trump, Psychologe und Antifeminist Jordan Peterson und der wegen Vergewaltigung und Menschenhandel angeklagte Andrew Tate.
  • Mehr Hatespeech, mehr Profit  Eine Studie des CCDH (Center for Countering Digital Hate) stellt zur „Generalamnestie" fest: Hassrede bedeutet für das Unternehmen vor allem sehr viel Geld.  Allein zehn der wiedereingesetzten Konten, die für die Veröffentlichung von Hatespeech bekannt sind, bringen X bis zu 19 Millionen Dollar jährlich an Werbeeinnahmen.  Denn Hass bringt viele Impressionen* und diese wiederum erhöhen den Preis für Ads. Viele Impressionen bedeuten also viel Geld.  *Die „Impression" eines Tweets gibt an, wie oft er insgesamt gesehen wurde.
  • Entlassungen durch Musk  Während Donald Trump und Co. wieder tweeten durften, entließ Musk kurzerhand die Frau, die maßgeblich daran beteiligt war, den ehemaligen US-Präsidenten vorher von der Plattform zu verbannen:  Zusammen mit Vijaya Gadde, der Leiterin der Abteilung Rechtspolitik, Vertrauen und Sicherheit, mussten auch fast 50% der Twitter-Mitarbeitenden nach Musks Übernahme ihre Plätze räumen. Am Ende ist das gesamte Team, das zuvor für Überwachung und Zensur von Hassrede zuständig war, gefeuert.
  • Weniger Moderation, mehr Meinungsfreiheit?  Elon Musk selbst sagte, er wolle das damalige Twitter als „weltweite Plattform für die Meinungsfreiheit" etablieren und damit die „Demokratie stärken". Mehrmals hat er bereits angedeutet, die Moderation der Inhalte schwächen und den User*innen mehr Freiraum geben zu wollen. Seiner Meinung nach untergrabe die Plattform mit dem bisherigen Vorgehen gegen Hatespeech die Meinungsfreiheit.  Dazu passt, dass Twitter im Mai 2023 ankündigte, den freiwilligen EU-Verhaltenskodex gegen Desinformation verlassen zu wollen.
  • Die Gefahr: Hatespeech wird durch eine Lockerung der Moderationsrichtlinien weiter verstärkt. Im schlimmsten Fall beeinträchtigt das, wie sich von Diskriminierung betroffene Menschen auf der Plattform organisieren und verhalten.  Denn der Kampf gegen Hatespeech ist immer noch die wichtigste Maßnahme, um sicherzustellen, dass der alte Twitter-Vogel wirklich frei ist.
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