Digitale Zivilcourage
Für eine bessere Debattenkultur im Netz
Für eine faire Debattenkultur im Netz kommt es auf uns alle an: Auch du bist gefordert, wenn es darum geht, Betroffene zu unterstützen und Hater*innen keinen Raum zu geben. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass sich im Internet alle sicher fühlen können. Wir verdrängen Hater*innen aus den Kommentarspalten und zeigen Haltung gegen menschenfeindliche Trolle. Wenn wir Hass beobachten, scrollen wir nicht weg, sondern setzen uns für die Betroffenen ein. Hier erfährst du, was du ganz konkret tun kannst, wenn dir Hass im Netz begegnet. #ScrollNichtWeg
Aktiv gegen Hatespeech
Das kannst du tun!
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Betroffene unterstützen
Häufig reden wir viel über die Akteur*innen und verlieren dabei die Betroffenen aus den Augen. Dabei sollten sie im Mittelpunkt der Debatte stehen. Unterstütze Betroffene aktiv, indem du sie fragst, was sie brauchen. Biete ihnen Rückendeckung, Sichtbarkeit oder Unterstützung bei der Suche nach professioneller Hilfe an und entscheide niemals etwas über ihren Kopf hinweg.
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Hatespeech löschen & melden
Auf deiner eigenen Seite kannst du selbst entscheiden, wann der Zeitpunkt gekommen ist, zu dem du Hasskommentare löschen möchtest. Du solltest aber in jedem Fall Verantwortung für das übernehmen, was unter deinen Posts abläuft und nicht wegschauen. An anderen Stellen lassen sich Inhalte direkt bei den Plattformen melden.
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Einschreiten & Reagieren
Reagiere auf die Hasskommentare, indem du deine Solidarität mit den Betroffenen ausdrückst und die Hater*innen in ihre Schranken weist. Es ist wichtig, den Hass nicht einfach stehen zu lassen, sondern Stellung zu beziehen. Ignoranz wiegt manchmal schwerer als Hass. Reagiere aber auf keinen Fall mit Hass auf Hass, sondern bleibe sachlich und klar. Like und pushe positive Beiträge oder schreibe selbst einen.
So konterst du Hassrede im Netz
Es ist wichtig, Hatespeech nicht einfach stehen zu lassen, sondern auf den Hass zu reagieren. Counterspeech (zu deutsch: Gegenrede) schafft Verbindung unter Betroffenen und Verbündeten und ist ein wichtiges Gegengewicht zu den Hasskommentaren. Wenn du „gegenreden” möchtest, solltest du darauf achten, mit Herz, Kopf und Stil zu schreiben. Wichtig ist auch, dass du dich bestmöglich schützt, um nicht selbst ins Visier der Hater*innen zu geraten.
So kannst du Hatespeech melden:
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Meldefunktion bei den Plattformen
Wenn es sich um Hasskommentare auf deinem eigenen Profil handelt, bist du dafür verantwortlich, sie zu löschen. Andere Inhalte kannst du direkt bei den Plattformen (z.B. Instagram, Tiktok, Facebook) über die Meldefunktion melden. Tipp: Wenn mehrere Nutzer*innen einen Post oder Kommentar melden, wird er schneller gelöscht.
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(Online) Strafanzeige
Strafrechtlich relevante Inhalte können und sollten zur Anzeige gebracht werden. Das kannst du direkt bei der Polizei und auch online erledigen. In einigen Bundesländern gibt es zudem extra Online-Meldeverfahren für Hatespeech. Denk vorher unbedingt daran, Screenshots von den Inhalten zu machen. Wie das funktioniert, erfährst du in der Infothek von SoliNet.
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Verschiedene Meldestellen
Es gibt eine ganze Reihe Meldestellen, die sich gegen Hass im Netz engagieren und bei denen du Hatespeech melden kannst:
Die Meldestelle REspect! prüft, ob Gesetze verletzt wurden und leitet für dich weitere Schritte ein.
Auch die Internet-Beschwerdestelle prüft für dich verschiedene Inhalte und verschickt Beschwerden an die Plattformbetreibenden.
Jugendschutz.net greift bei illegalen und jugendgefährdenden Inhalten ein und leitet weitere Schritte ein, z.B. die Löschanträge bei den Plattformen.
Neues aus der Kategorie „Digitale Zivilcourage“
Veranstaltungen
Jenseits des Lärms – Lauter Hass im Netz, schleichende Folgen für die Demokratie
Jeden Tag werden Menschen im Internet beleidigt, belästigt und bedroht. Dies kann bei Betroffenen zu Ängsten, Verletzungen des Selbstwertgefühls bis hin zu Depressionen führen. Eine Konsequenz ist, dass sich immer mehr Menschen aus online Diskursen herausziehenund damit die Pluralität gesellschaftlicher Diskussionen leidet. An die Stelle eines diversen Interessens- und Meinungsaustausches tritt dann immer wieder die Dominanz jener, diebesonders laut und aggressiv auftreten. Dies hat auch destruktive Konsequenzen für den demokratischen Umgang in Gesellschaften.
Der Fachtag 2025 soll vermitteln, wer Betroffene sind und wie sich digitale Gewalt auf sie und demokratische Diskurse auswirkt. Es wird erörtert, wer hinter dem Hass steht, mit welchen Zielen und welchen Strategien Hater*innen agieren. Im letzten Impulsvortrag wird ein Blick darauf geworfen, wie sich gesellschaftliche Strukturen durch digitalen Wandel verändert haben.
„Die Demokratie im Netz verteidigen“ – wie das funktionieren kann, zeigen auf dem Ideenmarkt rheinland-pfälzische Organisationen und Behörden, die ihre Arbeit gegen digitale Gewaltvorstellen. Wir laden Sie ein, nach dem Mittagessen mit den Ausstellenden des Ideenmarktes ins Gespräch zu kommen und zu entdecken, was es in Rheinland-Pfalz bereits an breitem Engagement gegen digitale Gewalt gibt.
Anschließend wird die Frage der Demokratieverteidigung im Netz bei einer Podiumsdiskussion mit den Referierenden und Ihnen diskutiert.
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und bitten Sie, sich bis zum 01. Februar 2025 per E-Mail an LAP-GMF-Rassismus@mffki.rlp.de anzumelden.
Hinweise
I. Anlässlich einer gesundheitlich gefährdeten Referent*in, aber auch zum Wohle aller, bitten wir darum, in eigener Verantwortung bei Krankheit und Ansteckungsgefahren Maske zu tragen oder auf eine Teilnahme an der Veranstaltung zu verzichten.
II. Ihre personenbezogenen Daten werden vom MFFKI ausschließlich zum Zwecke der Fachveranstaltung verarbeitet. Die Verarbeitung Ihrer Daten im Ministerium basiert auf Artikel 6 Absatz 1 Satz 1 Buchst. e, Absatz 2 und Absatz 3 DSGVO in Verbindung mit § 3 Landesdatenschutzgesetz Rheinland-Pfalz. Ihre Daten werden sofort nach der Veranstaltung wieder gelöscht. Weitere Informationen zur Datenverarbeitung im MFFKI, zum Datenschutz und zu Ihren Rechten finden Sie auf unserer Homepageunter https://mffki.rlp.de/de/ueber-das-ministerium/datenschutz/.
Qualifizierungsangebot: „Solidarität gegen Hass und Gewalt im Netz“
Phänomene wie Hass und digitale Gewalt im Netz, Fake News, Verschwörungstheorien und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit häufen sich. Wo genau werden Kinder und Jugendliche im Netz mit Hass, antidemokratischen und falschen Informationen konfrontiert? Wo äußern sie sich eventuell selbst menschenverachtend?
In dieser dreitägigen Fortbildung für pädagogische Fachkräfte erfahren Sie, wie Sie junge Menschen bestärken und im Umgang mit Diskriminierung, Hass und Gewalt souverän begleiten können. Anhand technischer und inhaltlicher Kniffe im Umgang mit digitalen und sozialen Medien lernen Sie Handlungsstrategien und wertvolle Praxismethoden kennen.
Zusätzlich erhalten Sie konkrete Informationen zu Beratungsstellen sowie Kontakte zu entsprechenden Ansprechpersonen. Genügend Raum für Austausch und Diskussion ist an allen drei Tagen ebenfalls vorhanden.
Anmeldung unter: https://t1p.de/ted7a
Die Veranstaltung findet auch am 06.10.2023 & 13.10.2023, jeweils von 9 bis 16 Uhr statt.
Fachtag des Frauenministeriums zum Thema „Hate Speech – Frauenverachtung in sozialen Netzwerken und ihre Auswirkungen“
Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen oder sich politisch engagieren, sind besonders häufig Ziel von Hass und Hetze in sozialen Netzwerken („Hate Speech“). Das führt nicht nur immer wieder dazu, dass sich die Betroffenen zurückziehen. Frauen, die sich gerne mehr engagieren möchten, können dadurch auch davon abgehalten werden. In der vermeintlichen Anonymität des Internets fühlen sich Täterinnen und Täter sicher – die Hetze ist daher in der Regel besonders hemmungslos und verachtend. Im Rahmen des Fachtags soll dieses Problem benannt und Wege aufgezeigt werden, sich gegen Hate Speech zur Wehr zu setzen. Dabei soll aufgezeigt, dass Sie Hass im Internet nicht schutzlos ausgeliefert sind und weshalb es sich lohnt, sich dagegen zu wehren.
Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://lautstark.rlp.de/de/aktuelles/detail/news/News/detail/fachtag-des-frauenministeriums-zum-thema-hate-speech-frauenverachtung-in-sozialen-netzwerken-und/